Kunst im ST. JOSEF Meran

Anhand von unterschiedlichen künstlerischen Interventionen wird auf die verschiedenen Situationen im Gebäude eingegangen werden. Das Resultat ist ein spannender Parcours der Kunst durch das Gebäude im ST. JOSEF Meran, welcher in Zusammenarbeit der Deutschordensschwestern mit Kuratorin Sabine Gamper, dem Architekten Arnold Gapp, dem Bauplaner Robert Vieider und den Künstler*innen Julia Bornefeld, Manfred A.Mayr, Josef Rainer, Martina Steckholzer und Robert Pan entstanden ist. Ein bereits vorhandenes Kunstwerk des verstorbenen Künstlers Friedrich Gurschler wurde ebenfalls dazu geholt.

Josef Rainer, Hl. Josef am Eingang

Robert Pan, Eingangshalle & Foyer

Martina Steckholzer, Gesundheitszentrum

Friedrich Gurschler, Hahn im Innenhof

Julia Bornefeld, Verabschiedungsraum

Manfred Alois Mayr, Kapelle am Dach

Die räumlichkeiten

künstlerische gestaltung

Die Räumlichkeiten, welche eine künstlerische Gestaltung erfahren sollten, sind auf das gesamte Gebäude verteilt. Direkt beim Haupteingang wurde die vom Künstler Josef Rainer in gebranntem Ton realisierte wandhängende Skulptur des Hl. Josef platziert, eine in kindlich anmutender Ästhetik realisierte Plastik, die auf wunderbare Weise die Güte und Großherzigkeit dieses Heiligen repräsentiert, und damit gleichsam auch auf die Philosophie des Hauses verweist.

Die großzügige Eingangshalle wurde mit einer großformatigen, eigens für diesen Raum konzipierte Arbeit des Künstlers Robert Pan bespielt, ein farbenprächtiger abstrakter Kosmos aus verschiedenen Pigmenten und Kunstharz. Linkerhand des Eingangsbereiches im Erdgeschoß befindet sich das Gesundheitszentrum mit dem Wartebereich zu den Ambulatorien, das für Bewohner*innen gleichsam wie für externe Patient*innen zugänglich ist. Dieser Bereich wurde von der in Wien lebenden Künstlerin Martina Steckholzer mit großformatigen Fotografien und bewegten Videobildern bespielt. Ihr Ansinnen war es, die oft mit Angst und Sorge verbundene Situation des Wartens auf eine ärztliche Behandlung visuell aufzufangen, indem sie das beruhigende Grün der Pflanzenwelt und des fließenden Wassers der Passer in die Innenräume des Pflegeheimes holte.

Die geschützte, nach Süden ausgerichtete Terrasse des Hauses beherbergt die Bronzeskulptur eines Hahnes von Friedrich Gurschler. Die Blickrichtung des Hahnes ist nach Osten ausgerichtet, um symbolisch die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne am Morgen anzukündigen. Als Mittler zwischen Tag und Nacht ist der Hahn immer auch ein Symbol für die Auferstehung und das ewige Leben.

Als weiterer wichtiger Bereich für eine besondere Gestaltung wurde der Verabschiedungsraum ausgewählt, ein Ort, an dem Menschen ihre verstorbenen Angehörigen zum letzten Mal sehen, und welcher einer besonders würdigen Atmosphäre bedarf. Die aus Kiel stammende und in Bruneck lebende Künstlerin Julia Bornefeld hat in intensiver Auseinandersetzung und aus einer persönlichen Erfahrung heraus einen Raum des Lichts und der Hoffnung kreiert, indem sie das Licht der Sonne und des Mondes neben dem Kreuz als christlichem Symbol der Hoffnung thematisiert.

Ein wichtiger Ort im Haus ist die Kapelle am Dach des Gebäudes, deren gesamte Ausstattung in die Hände des Künstlers Manfred Alois Mayr gelegt wurde. Entstanden ist ein sakraler Raum mit einer eigens choreographierten Lichtführung, im Sinne der Tradition geistiger Zelebrationsorte seit dem Mittelalter, ein Raum der meditativen Stille und Reflexion. Für den Volksglauben gibt es eine kleine Andachtsecke mit der Schutzmantel-Madonna, eine eigens für diesen Raum realisierte Arbeit aus gebranntem Ton des Künstlers Josef Rainer.

Und nicht zuletzt war es den Schwestern des Deutschen Ordens wichtig, dass jedes Zimmer mit einem religiösen Zeichen ausgestattet werden sollte. Hier gestaltete Josef Rainer eine Serie von Tontäfelchen als Andachtsbilder, welche Heils- und Wundergeschichten aus der Bibel aufgreifen, und den Bewohner*innen des Hauses Trost spenden sollen.