Zwei Bischöfe im Kloster Mariengarten: Ein geschichtsträchtiges Ereignis

Die Feierlichkeiten zum 750. Todestag des Fürstbischofs Egno von Eppan mit einem Besuch im Kloster Mariengarten in St. Pauls bildeten einen beeindruckenden Höhepunkt im Gedenkjahr "Egno 1273 – 2023".

Das Jubiläum erinnerte an Graf Egno von Eppan, dem ehemaligen Fürstbischof von Brixen und Trient und letzten Vertreter des Adelsgeschlechts der Grafen von Eppan. Die historische Bedeutung dieses Ereignisses wurde 2023 durch ein vielfältiges Programm aus kulturellen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Veranstaltungen gewürdigt, das die Geschichte Tirols beleuchtete und das kulturelle Gedächtnis bereicherte.

Kürzlich fand daher im Rahmen der Gedenkfeierlichkeiten ein geschichtsträchtiger Besuch im Kloster Mariengarten, dem ehemaligen Bloshof und einstigen Besitz der Familie des Fürstbischofs, statt. Seit Anfang 2023 wird die Internatsschule Mariengarten von den Zisterzienserinnen und dem Deutschorden gemeinsam geführt.

Nach einem festlichen Pontifikalamt in der Kirche von St. Pauls versammelten sich auf Einladung der Zisterzienserinnen und des Deutschen Ordens bedeutende Persönlichkeiten: Bischof Ivo Muser und Erzbischof Lauro Tisi von Trient. Die Geladenen, darunter auch Dekan Alexander Raich, Landesrat Arnold Schuler, Bürgermeister Wilfried Trettl, Carl Philipp von Hohenbühel mit Familie und weitere Gäste wurden von Äbtissin Sr. Benedikta, Sr. Irmengard und Sr. Franziska von den Zisterzienserinnen sowie Prior Arnold Wieland und Direktor Sepp Haller vom Deutschen Orden herzlich willkommen geheißen.

Gedenkjahr "Egno 1273 – 2023"

Egno von Eppan, geboren im 12. oder 13. Jahrhundert, war Fürstbischof von Brixen und Trient. Er entstammte dem Adelsgeschlecht der Grafen von Eppan, deren Stammsitz sich auf Burg Hocheppan befand. Seine kirchliche Laufbahn begann 1233 als Kanonikus in Trient, 1239 suchte er sogar Kaiser Friedrich II. in Padua auf. 1240 wurde Egno, möglicherweise durch Einfluss von König Konrad IV., zum Fürstbischof von Brixen ernannt und erhielt den Titel eines Herzogs. Seine Parteinahme für Kaiser Friedrich II., im Konflikt mit Papst Gregor IX., führte zu seiner Exkommunikation und einem Krieg mit den Grafen von Tirol. Die Auseinandersetzung endete 1241 mit einem Friedensvertrag, bei dem Egno seine Lehen an Graf Albert III. von Tirol und Otto von Andechs-Meranien abtreten musste. Nach einer Versöhnung mit Meinhard III. von Görz erhielt Egno die Burg Veldes zurück. Unter Papst Innozenz IV. änderte er seine Taktik und wurde dem Papst ergeben. Daraufhin wurde er 1247 zum Administrator und 1250 zum Fürstbischof von Trient ernannt.