90 Minuten pralles, interessantes Wissen rund um die Darmgesundheit, gemischt mit erfrischenden Passagen aus dem Praxisalltag: Dr. med. Christian Thuile ging auf alle Themen in seinem Buch ein und erläuterte gleich zu Beginn, wie die Verdauung wirklich funktioniert. Dass sich in unserer Körpermitte ein circa 8 Meter langer Darm befindet, zeigte er anhand eines ebenso langen Gartenschlauches auf, den er im Publikum ausbreitete und dabei erstaunte Blicke erntete.
Signifikante Aussagen gab es zur Darmflora: in unserem Darm leben Billionen von Bakterien und Mikroorganismen, die für das menschliche Auge aber nicht sichtbar sind und doch 2% unseres Körpergewichts ausmachen. Diese Mitbewohner entscheiden über Gesundheit, Gewicht, Gefühlsleben und Wohlbefinden. Leider reagieren die Bakterien sensibel auf Medikamente, insbesondere Antibiotika, da diese bei Einnahme nicht zwischen guten und bösen Bakterien unterscheiden können und somit krankmachende Bakterien im Darm Überhand nehmen. Allerdings macht auch dauerhafter Stress unserer Darmflora gehörig zu schaffen. Wie aber kommen die Mikroorganismen in unseren Darm? Dieser relevante Prozess beginnt mit der Geburt, von klein auf, und wird im Buch gut erklärt.
Dr. Christian Thuile machte auch klar, was unseren Körper ernährt oder eben ernähren sollte: Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße, Vitamine, Mineralstoffe. Denn die Gesundheit beginnt im Darm oder wie bereits Hippokrates als Vater der modernen Medizin 300 vor Christus aussagte: „Alle Krankheiten beginnen im Darm“.
Der Darm kann als unser zweites Gehirn bezeichnet werden, der Darm wirkt auf die Psyche ein, Bauch und Gehirn hängen zusammen. Die Wände des Darmtraktes sind von 100 bis 200 Millionen Nervenzellen durchzogen. Damit ist der Darm nach dem Gehirn das zweitgrößte Nervenballungsgebiet im Körper.
Im neuen Buch finden die sogenannten „guten Freunde“ des Darms ausreichend Platz. Sprich all das, was unserem Darm guttut, so Probiotika und Präbiotika, Ballaststoffe und Bitterstoffe. Weiters greift Dr. Christian Thuile den Punkt Fasten als essensfreie Zeiten als Erholung für die Verdauungsorgane auf, ebenso wie reichliche Bewegung für die Darmgesundheit das um und auf ist.
Im Gespräch im ST. JOSEF Meran wurde auch das Thema Unverträglichkeiten und Intoleranzen oder „Wenn Essen krank macht“ angesprochen. Wussten Sie, dass beispielsweise 70% der Weltbevölkerung eine mehr oder weniger ausgeprägte Art der Laktoseintoleranz aufweist? Dass die Histaminintoleranz mittlerweile auch häufig auftritt? Und dass bei der sogenannten Glutenintoleranz in abgeschwächter Form eine Glutensensibilität vorhanden sein kann, die sich vermehrt beim Verzehr von Weizenprodukten äußert? Ebenso bereitet eine Fruktoseintoleranz und eine Kohlenhydratunverträglichkeit der Verdauung so manche Probleme.
Wie aber bekommen wir Darmerkrankungen und Beschwerden wie Gastritis, Blähungen, Sodbrennen, Verstopfung, Durchfall, Darmpilz usw. in den Griff? Dazu finden sich neben den allseits bekannten Empfehlungen zum Lebensstil im neuen Buch „Superorgan Darm“ ausführliche Tipps.
Abschließend wiess Dr. Christian Thuile bei einem gestörten Darm und zur Vorsorge in Hinblick auf Darmkrebs auf die Koloskopie (Darmspiegelung) und die Gastroskopie (Magenspiegelung) hin, um festzustellen, wie es mit den Verdauungsorganen wirklich ausschaut. Die Koloskopie ist ab dem 50. Lebensjahr für jederfrau und jedermann wirklich empfohlen, da dies die wichtigste Untersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs ist. Koloskopie und Gastroskopie werden ab Ende Mai im ST. JOSEF Gesundheitszentrum Meran angeboten.
Dr. Christian Thuile hat dieses Buch, das in allen Athesiafilialen und online erhältlich ist, aus gutem Grund geschrieben: täglich wird er von seinen Patientinnen und Patienten mit Bauch- und Darmbeschwerden konfrontiert. Vieles haben wir selbst in der Hand. Dieses Buch soll uns immer wieder dabei helfen, dass unser Darm nicht aus dem Gleichgewicht kommt und uns, wie Dr. Christian Thuile wörtlich sagt „reine Lebensqualität schenkt“.
Dr. Christian Thuile praktiziert auch im ST. JOSEF Gesundheitszentrum Meran, wo in einem Team aus über 20 erfahrenen Fachärzt*innen und Therapeut*innen der Mensch interdisziplinär behandelt wird.
