Dr. Michael Aigner: Prostatatumor

Ein Prostatakarzinom, oder umgangssprachlich auch Prostatakrebs bezeichnet, ist eine bösartige Wucherung in der Vorsteherdrüse (Prostata), einem kleinen Organ unterhalb der Harnblase des Mannes. Mittlerweile ist es die häufigste Krebserkrankung des Mannes, vor allem im höheren Alter.

Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt, aber mehrere Risikofaktoren sind bekannt:

  • Alter: das Risiko steigt deutlich ab dem 50.Lebensjahr
  • Genetik: eine familiäre Vorbelastung erhöht die Wahrscheinlichkeit
  • Ernährung und Lebensstil: fettreiche Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht gelten als begünstigende Faktoren

Im Frühstadium verursacht der Prostatatumor häufig keine Beschwerden. Später können gehäufter Harndrang, schwacher Harnstrahl, schmerzhaftes Wasserlassen, Blut oder Sperma im Harn, Rücken- und/oder Knochenschmerzen bedingt durch Metastasen (Tumoraussaat) auftreten.

 

Die Diagnose erfolgt durch die Kombination mehrerer Untersuchungen, wie der Tastuntersuchung der Prostata, der Tumormarker (PSA)-Bestimmung (Blutprobe), Ultraschalluntersuchung (TRUS) mit Biopsie (Gewebeentnahme), sowie bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT zur Ausbreitungsdiagnostik

Die Therapie richtet sich nach dem Stadium des Tumors, dem Alter und dem Allgemeinzustand des betroffenen Patienten. Erfreulicherweise müssen sich nicht alle Patienten bei nachgewiesenem Tumor einer oft belastenden Therapie unterziehen, denn bei häufig sehr langsam wachsenden, nicht aggressiven Prostatatumorarten empfiehlt sich eine aktive Überwachung ohne spezielle Therapie.

Bei aggressiveren Tumoren gibt es mehrere Therapieansätze, wie beispielswese die Operation (radikale Prostataektomie), die Strahlentherapie oder die medikamentöse Therapie (Hormontherapie). Sämtliche Therapieformen werden individuell an den Patienten angepasst, unter Berücksichtigung des Therapiewunsches, des Alters, des Allgemeinzustandes, bzw. natürlich auch der Begleiterkrankungen

Die Heilungschancen sind bei einer frühzeitigen Diagnose sehr gut. Entsprechend wird Männern ab dem 45 Lebensjahr (bei familiärer Vorbelastung ab 40 Jahren) eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung empfohlen.

 

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