Pflege mit Tiefe: Ein Blick hinter die Türen der ST. JOSEF Special Care Unit
Zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai blicken wir hinter die Türen der neuen Spezialeinheit des ST. JOSEF Kur- und Pflegeheims Meran – der ST. JOSEF Special Care Unit. Die Einheit verfügt über 26 Betten und ist auf die hochintensive Betreuung von Menschen im Wachkoma sowie von Personen mit schweren neurologischen Erkrankungen spezialisiert. In der spezialisierten Pflegeeinheit wird der rehabilitative Ansatz mit innovativen Pflegekonzepten kombiniert. Im interprofessionellen Team – bestehend aus Pflegekräften, Therapeut*innen und Ärzt*innen – ist es das gemeinsame Ziel, den Heimbewohner*innen die bestmögliche Betreuung zu bieten.
Im Mittelpunkt: der Mensch. Und jene, die ihn begleiten.
Der Pflegealltag in der Special Care Unit ist anspruchsvoll – körperlich wie emotional. Tagtäglich setzen sich die Pflegenden mit großem Engagement und Fachkompetenz dafür ein, die Bedürfnisse der Bewohner*innen zu erkennen, zu begleiten und mit Herz zu erfüllen. Neben der medizinischen Versorgung wird ein weiteres zentrales Element der Pflege im ST. JOSEF Kur- und Pflegeheim großgeschrieben: die Wahrnehmung und Förderung der individuellen Fähigkeiten.
Berna Schwarz, Pflegefachkraft der ST. JOSEF Special Care Unit, spricht von einer „ganzheitlich aktivierenden Pflege“. Ihre Philosophie – getragen von „Augen mit Herz“ und „sprechenden Händen“ – steht für eine Pflege, die nicht nur umsorgt, sondern auch ermutigt und stärkt.
Diese Haltung prägt den Alltag der Pflegenden: Sie schaffen ein Umfeld, in dem feinfühlige Zuwendung, Geduld und menschliche Nähe ebenso selbstverständlich sind wie fachliche Kompetenz. So entsteht ein Raum, in dem sich Menschen gesehen, verstanden und wertgeschätzt fühlen – auch dann, wenn sie sich selbst nicht mehr mitteilen können.
Berna Schwarz
„Für mich bedeutet Pflege, da zu sein, wenn jemand sich selbst nicht mehr helfen kann – und trotzdem ein Gefühl von Würde und Sicherheit zu geben.“

Im Interview mit Irene Platter, der Pflegedienstleiterin des ST. JOSEF Kur- und Pflegeheims in Meran:
„Man muss zuhören können – auch ohne Worte“.
Was sind die größten Herausforderungen bei der Pflege von Wachkomapatient*innen oder Patient*innen mit schwersten neurologischen Beeinträchtigungen? Haben Sie nur mit älteren Menschen zu tun?
Irene Platter: Eine der größten Herausforderungen bei der Pflege von Wachkomapatient*innen und Menschen mit schwersten neurologischen Beeinträchtigungen besteht darin, ihre individuellen Ressourcen zu erkennen, zu erhalten oder sogar zu verbessern. Es erfordert ein hohes Maß an Empathie, Geduld und fachlichem Wissen, um nonverbale Signale wahrzunehmen und entsprechend zu handeln. Unsere Heimbewohner*innen sind übrigens keineswegs nur ältere Menschen. Viele kommen zum Beispiel nach schweren Unfällen zu uns. Unsere jüngste Patientin ist aktuell 28 Jahre alt.
Die tägliche Arbeit auf der Station ist extrem fordernd und verlangt eine hohe physische und emotionale Belastbarkeit. Die Heimbewohner*innen müssen rund um die Uhr betreut werden. Wie bewältigen Sie und Ihr Team das?
Irene Platter: Die Arbeit auf der Station macht man mit dem Herzen – das ist die Grundvoraussetzung für diesen Beruf. Die Kolleg*innen, die hier tätig sind, haben sich bewusst für diese Arbeit entschieden und bringen neben ihrer fachlichen Qualifikation auch eine große Portion Empathie und Engagement mit. Wir tauschen uns regelmäßig im Team aus, um uns zu unterstützen und schwierige Situationen gemeinsam zu bewältigen. Wenn notwendig, nehmen wir auch externe Hilfe in Anspruch. Ein guter Ausgleich in der Freizeit ist dabei ebenfalls wichtig, um die eigene Energie aufzuladen und langfristig belastbar zu bleiben. Diese Mischung aus Leidenschaft für die Arbeit, einem starken Teamzusammenhalt und bewusster Selbstfürsorge hilft uns, auch die anspruchsvollen Herausforderungen zu meistern.
ST. JOSEF Special Care Unit Meran
Meran, Franz-Innerhofer-Str. 2/4, T 0473 864 300
www.stjosef.it/pflege/special-care-unit
meran@stjosef.it
Dieser Artikel ist im Meraner Stadtanzeiger vom 09.05.2025 erschienen.