Was bieten Sie als die Kardiologin im ST. JOSEF Gesundheitszentrum Meran an?
Unser Angebot lässt sich in 3 Bereiche unterteilen: Herzvorsorge – Abklärung von Beschwerden oder Auffälligkeiten – Nachsorge. Beginnen wir mit der Herzvorsorge, was bedeutet das? Herzkreislauferkrankungen sind mittlerweile die häufigste Todesursache in Europa und nehmen mit steigendem Alter zu. Männer sind früher betroffen, Frauen meistens erst ab den Wechseljahren. Die Risikofaktoren, die ihr Auftreten begünstigen, sind Bluthochdruck, hohe Blutfette, Diabetes, Rauchen, Bewegungsmangel und starkes Übergewicht. Durch möglichst frühzeitige Behandlung/Veränderung dieser Risikofaktoren kann das Entstehen der Erkrankung im Idealfall verhindert werden, aber in jedem Fall kann der Verlauf äußerst positiv beeinflusst werden. Daher ist eine Herzvorsorge mit Anamnese, körperlicher Untersuchung, EKG, gegebenenfalls Belastungs-EKG und Herzultraschall ab dem mittleren Alter anzuraten, bei ausgeprägtem Risikoprofil auch früher. Wir bieten sie separat an, sowie für bestimmte Personengruppen auch im interdisziplinären Paket mit anderen empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen.
Kommen wir zum nächsten Punkt, aus welchen Gründen können Patienten zur Abklärung zu Ihnen kommen?
Kardiale Beschwerden wie Brustschmerzen oder Luftnot unter Belastung oder auch Herzrhythmusstörungen können durch eine ausführliche kardiologische Anamnese und Untersuchung mit EKG, Herzultraschall und eventuell Belastungs-EKG diagnostisch eingeordnet werden; wenn notwendig werden weiterführende Untersuchungen in anderen Strukturen empfohlen. Auch wenn anderswo z.B. ein Herzgeräusch festgestellt oder Auffälligkeiten im EKG gesehen wurden, können wir die Ursache abklären. Je nach Ergebnis werden, wenn notwendig, eine Behandlung und/oder Kontrollen empfohlen. Ausdrücklich NICHT abklären können wir schwerwiegende, akute Beschwerden, wie anhaltende Brustschmerzen oder Luftnot in Ruhe, bei denen der Rettungsdienst kontaktiert werden muss!
Und schließlich, welche Patienten betrifft die Herz-Nachsorge?
Eine regelmäßige Nachsorge ist für alle Patienten zu empfehlen, die eine Herzerkrankung haben: alle, die einen Herzinfarkt gehabt und/oder Herz-Stents bekommen haben; alle, die am Herzen operiert wurden (Bypässe oder Herzklappen); diejenigen, bei denen ein Herzklappenfehler festgestellt wurde, der (noch) nicht operiert werden musste; und alle, bei denen eine Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen diagnostiziert wurden.
Wie und wie oft sollte die Nachsorge erfolgen?
Das ist von Fall zu Fall ganz unterschiedlich. Manchmal wird eine Untersuchung alle 3-5 Jahre ausreichen, andere Male sind Kontrollen alle 6-12 Monate empfehlenswert, im Einzelfall auch öfter. Manchmal genügen klinische Untersuchung und EKG, andere Male werden auch ein Ultraschall und/oder Belastungs-EKG notwendig sein. Je nach Erkrankung und klinischem Bild wird jedem Patienten ein individueller Nachsorgeplan empfohlen. Bei veränderter klinischer Situation und neuen Beschwerden sollte natürlich immer eine vorzeitige Kontrolle erfolgen.
Vielen Dank, Frau Dr. Neumayer, noch eine abschließende Frage: Warum haben Sie sich für eine Tätigkeit im ST. JOSEF Gesundheitszentrum Meran entschieden?
Ich schätze hier besonders die helle, freundliche Atmosphäre. Grundlegend wichtig ist mir, dass ich mir ausreichend Zeit für jeden Patienten nehmen und, soweit möglich, die benötigten Untersuchungen direkt durchführen kann. Und nicht zuletzt, dass wie ein Team aus Kollegen verschiedener Fachrichtungen sind, mit denen man komplexere Probleme auf kurzem Wege besprechen kann.
Frau Dr. Ulrike Heide Neumayer ist Fachärztin der Kardiologie im ST. JOSEF Gesundheitszentrum Meran - Bozen. Ihr Leistungsbereich beinhaltet u.a. die kardiologische Visite, das EKG, die Echokardiographie, den Ultraschall der Bauchaorta und das Belastungs-EKG.
