12. Mai: Internationaler Tag der Krankenpfleger*in

Stellvertretend für alle Pfleger*innen kommt heute ST. JOSEF Pflegedienstleiterin Irene Platter zu Wort. Für Irene Platter stand schon in der Mittelschule fest, dass sie einen sozialen Beruf ergreifen will. „Mir hat es schon immer gefallen, für andre Menschen da zu sein“, erzählt sie.

Und so war die Berufswahl „Krankenpflege“ nur nahe liegend. Berufserfahrung hat sie dabei sowohl im Ausland als auch in Südtirol gesammelt, unter anderem in Krankenhaus Bozen und in der Marienklinik. Mittlerweile ist sie im ST. JOSEF Kur- und Pflegeheim Meran gelandet – und Pflegedienstleiterin. Eine offene Stelle in der Führungsposition hatte sie interessiert und so ist sie in den Bereich der Altenpflege „hineingerutscht“. Erst im SONNENBERG Eppan und nun in Meran. Bereut hat sie diesen Schritt nie, im Gegenteil. „Diese Menschen haben in ihrem Leben schon viel geleistet. Sie haben Südtirol maßgeblich aufgebaut und unseren relativen Wohlstand verdanken wir dieser Generation. Ich freue mich, dass ich sie in meiner Arbeit wertschätzend auf ihrem letzten Wegstück begleiten darf und ihnen so etwas zurückgeben kann“, erzählt sie.

Gleichzeitig bekomme aber auch sie ihrerseits wieder viel von den Senioren zurück. „Das kann ein Lächeln sein oder ein Dankeschön, das mir zeigt, ich mache eine Arbeit mit Sinn zum Wohle anderer“. Den Reiz ihrer Arbeit mache aber auch aus, dass man im Team arbeite: „Von der Reinigungskraft bis zum Arzt müssen alle zusammenarbeiten, alles muss in diesem Kreislauf stimmen.“ Natürlich sei man in einem Seniorenwohnheim immer mit Gebrechlichkeiten und mit dem Tod konfrontiert. Doch damit kann Irene Platter gut umgehen: „Der Tod gehört zum Leben, vielleicht sollten wir ihn in der Gesellschaft generell mehr thematisieren?“. Zwar wolle jeder alt werden, aber mit dem Thema auseinandersetzen wolle sich kaum jemand. Auch das Loslassen falle uns heute schwer. „Für mich ist das nicht belastend. Wir bemühen uns, unseren Heimbewohnern ihre letzten Jahre – das können noch einige, aber auch nur noch wenige sein – so schön wie möglich zu machen und ihnen die Möglichkeit zu geben, so viel wie möglich noch selber zu gestalten. Und wenn dann die Zeit gekommen ist, muss man loslassen“, sagt sie.

Auch weil es Teil ihrer Professionalität sei, zwar viel Empathie für die Menschen mitzubringen, „aber sie beinhaltet auch, gewisse Grenzen zu haben“. Wieso sich so wenige junge Leite für den Beruf entscheiden? „Das frage ich mich auch oft, denn es ist ein schöner Beruf. Und durch unsere Turnusarbeit haben wir auch ausreichend Freizeit. Vielleicht schreckt die Akademisierung der Ausbildung zu viele junge Leute ab“, meint sie. Und welche Auswirkungen hat der Personalmangel auf die Pflege? „Auf die Pflege an sich nicht viel, aber auf die Kapazitäten der Heime schon. Es werden Betten leer bleiben“.

Das ganze Interview lesen Sie auch in der Dolomiten vom 12. Mai 2023